«Ordensleute prägten das Bild der caritativen Kirche»

Im Mutterhaus der Ritaschwestern zu Würzburg fand am 5. April 2008 anlässlich des Diamantenen Professjubiläums einiger Schwestern ein Festgottesdienst statt. Die Jubilarinnen wünschten sich als Evangelienperikope den Gang Jesu über dem Wasser nach Joh 6,16-21, deren Höhepunkt lautet: «Ich bin es, fürchtet euch nicht!». In der Homilie zu dieser Perikope zitierte der Prediger Cornelius Petrus Mayer OSA ausführlich aus dem Traktat 25,6 des Kirchenvaters Augustinus zum Johannesevangelium.

GOTTESDIENST ZUM 60. PROFESSJUBILÄUM

Mutterhaus der Rita-Schwestern, 5.4.2008

Eingang: Trompete und Orgel

Lied: LQ 936, 1-3

Vorspann:

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes, des Vaters und die Gemeinschaft des Hl. Geistes sei mit euch!

Hochverehrte Jubilarinnen, liebe Mitschwestern, Verwandte, Freundinnen und Freunde der Jubilarinnen, Schwestern und Brüder im Herrn!

Die Zeit kennt keine Zäsuren. Wir Menschen sind es, die sie in Tage, Jahre und Dekade strukturieren, um anlässlich solcher Zäsuren über das gelebte Leben nachzudenken und zu feiern. Solches Feiern zeichnet Christen, die ihren Glauben ernst nehmen, besonders aus. Weshalb? Weil sie dabei primär nicht sich selbst, sondern den feiern, der der Ursprung und das Ziel ihres Lebens ist. Treffend hat deshalb der hl. Augustinus in seinen Bekenntnissen, in denen er über sein bis dahin gelebtes Leben so nachdachte, dass er es vor Gott und aller Welt offen legte, gleich zum Beginn die vielzitierten Sätze niedergeschrieben: «Preisen will dich der Mensch, ein Stäubchen nur von deiner Schöpfung ... Du regst ihn an, dass dich loben zur Wonne wird; denn auf dich hin hast du uns geschaffen und ruhelos ist unser Herz bis es ruhet in dir».
Vier unserer Mitschwestern, Rosa, Barbara, Apollonia und Remigia gedenken heute Ihrer Profess vor 60 Jahren. Sie feiern den, der sie in seine engere Nachfolge gerufen hat und wir feiern mit ihnen. «Herr, du kennst meinen Weg, und du ebnest die Bahn, und du führst mich den Weg durch die Wüste», hieß es im Eröffnungslied dieser Feier. Wie richtig! Er kennt den Weg, und er weist auch den Weg, den wir zu gehen haben.
Von dem dänischen Philosophen und Theologen Sören Kierkegaard – er lebte im 19. Jahrhundert – stammt der bedenkenswerte Satz: «Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden». Lassen Sie mich diesen Satz anhand eines Erlebnisses illustrieren.
Als Bub stand ich einmal auf der Brücke eines Bahnhofes in Budapest. Das Bild, das sich meinen Augen darbot, war für mich schlicht überwältigend. Schon in weiter Entfernung sah ich die Züge aus verschiedenen Richtungen sich dem Bahnhof nähern. Ich geriet aber dann in Verwirrung, als ich einen Zug in den Blick nahm, der auf der äußersten Linke der Schienen heranrollte. Ich habe mir im Geiste bereits ausgerechnet, er werde ganz links einlaufen. Aber dann musste ich wahrnehmen, wie er seinen Kurs nicht nur einmal, sondern mehrmals änderte, bis er schließlich ganz rechts in die Halle einfuhr.
Ich versuchte zwar, mit meinem Blick den Gleisen zu folgen, aber schon bei der zweiten Kreuzung verlor ich den Überblick, denn ich kannte nicht das System und die Technik der Weichen. Ich wusste nicht, dass im Bahnhof jemand sitzt, der die Weichen stellt, der die Fahrtrichtung lenkt und die Züge dorthin laufen lässt, wohin er will.
«Das Leben wird rückwärts verstanden», sagt Kierkegaard. Wie wahr! Über vieles staunen wir, das wir erst im Nachhinein verstehen, aber wird das Leben restlos verstanden? Bleibt da nicht Unverstandenes, weil letztlich Unverstehbares?
Beim Propheten Jesaja spricht Gott: «Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und meine Wege sind nicht eure Wege. Nein! So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch sind meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über eure Gedanken» (55,8f.).
Ich denke, das Leben wahrt bei aller Durchsichtigkeit, die es uns in zunehmendem Alter an Verstehen gewährt, sein Geheimnis. Die Bibel empfiehlt uns, es als Pilgerschaft zu betrachten. Was uns als Pilger im Sinne des Neuen Testamentes aus- und kennzeichnet, ist das Wissen um das Ziel, auf das hin wir unterwegs sind.
Unsere Jubilarinnen haben sich als Lesung für diesen Festgottesdienst einen Text aus dem Ersten Petrusbrief gewünscht. Darin ist vom Ziel und vom Weg des Glaubens die Rede. Die Perikope aus dem Johannesevangelium berichtet vom Gang Jesu über den vom Sturm aufgewühlten See; sie gipfelt im Ruf Jesu an die Seinen: «Ich bin es; fürchtet euch nicht!».

Bevor wir nun das Wort Gottes hören und die Eucharistie miteinander feiern, wollen wir im Kyrie-Ruf das Erbarmen des Herrn auf uns herabrufen.

Kyrie: GL 523

Gloria: GL 223, 1. u. 4.-5.

Tagesgebet:

Getreuer Gott, erfülle uns mit Dankbarkeit für deine Liebe, die unseren Jubilarinnen zuteil geworden ist. Sie wollen heute ihre Selbsthingabe, zu der du sie befähigt hast, erneuern.
Stärke in ihnen den Geist der vollkommenen Hingabe und hilf ihnen, von Tag zu Tag eifriger deiner Ehre und dem Heil der Menschen zu dienen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn, der mit dir und mit dem Hl. Geist lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

Lesung: 1 Petr 1,1-9

1. Petrus, Apostel Jesu Christi, an die Auserwählten, die als Fremde in Pontus, Galatien, Kappadozien, der Provinz Asien und Bithynien in der Zerstreuung leben
2. von Gott, dem Vater, von jeher ausersehen und durch den Geist geheiligt, um Jesus Christus gehorsam zu sein und mit seinem Blut besprengt zu werden. Gnade sei euch und Friede in Fülle.
3. Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben
4. und das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen, das im Himmel für euch aufbewahrt ist.
5. Gottes Macht behütet euch durch den Glauben, damit ihr das Heil erlangt, das am Ende der Zeit offenbart werden soll.
6. Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfung leiden müsst.
7. Dadurch soll sich euer Glaube bewähren, und es wird sich zeigen, dass er wertvoller ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist. So wird (eurem Glauben) Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil bei der Offenbarung Jesu Christi.
8. Ihn habt ihr nicht gesehen und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht ihn auch jetzt nicht; aber ihr glaubt an ihn und jubelt in unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude,
9. da ihr das Ziel des Glaubens erreichen werdet: euer Heil.

Wort des lebendigen Gottes – Dank sei Gott!

Antwortgesang: LQ 936, 4-6

Evangelium: Joh 6,16-21

16. Als es aber spät geworden war, gingen seine Jünger zum See hinab,
17. bestiegen ein Boot und fuhren über den See, auf Kafarnaum zu. Es war schon dunkel geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen.
18. Da wurde der See durch einen heftigen Sturm aufgewühlt.
19. Als sie etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gefahren waren, sahen sie, wie Jesus über den See ging und sich dem Boot näherte; und sie fürchteten sich.
20. Er aber rief ihnen zu: Ich bin es; fürchtet euch nicht!
21. Sie wollten ihn zu sich in das Boot nehmen, aber schon war das Boot am Ufer, das sie erreichen wollten.

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus – Lob sei dir Christus.

Predigt

Schwestern und Brüder im Herrn!

Ich muss zum Beginn meiner Predigt eine m. E. für das rechte Verständnis biblischer Texte insgesamt ungemein wichtige Vorbemerkung machen. Kein Geringerer als der gegenwärtige Papst Benedikt XVI. hat in seiner jüngsten Enzyklika Über die christliche Hoffnung auf den viel zu wenig beachteten Doppelaspekt der biblischen Sprache hingewiesen. Wie die meisten literarischen Texte, will auch die Bibel ihre Leser oder ihre Hörer zunächst über ihre Inhalte informieren. Darüber hinaus aber verfolgt sie noch ein anderes, eigentliches Ziel. Sie will nicht nur informieren, sondern, um ein Fachwort aus den modernen Sprachwissenschaften, der sogenannten Linguistik zu gebrauchen, performieren – das heißt, sie will auf die Leser oder Hörer einwirken, und zwar so einwirken, dass diese sich ändern. «Das Evangelium», so der Papst wörtlich, «ist nicht nur Mitteilung von Wissbarem; es ist Mitteilung, die Tatsachen wirkt und das Leben verändert» (Spe salvi 2).

Es ist also ein Unterschied, ob wir das Bibelwort aus einem schlichten Informationsbedürfnis hören, oder ob wir uns davon berühren, vereinnahmen und verändern lassen. Konkret bedeutet das für unsere gegenwärtige Feier: Die Jubilarinnen wollen und auch wir sollen diese von ihnen zu ihrer diamantenen Profess gewünschten Texte der Lesung und des Evangeliums nicht einfach als eine Information von anno dazumal vernehmen, nein, sie betrachten sich selbst als jene, die, wie in der Lesung vernommen, «als Fremde ... in der Zerstreuung leben», die «von Gott, dem Vater, von jeher ausersehen und durch den Geist geheiligt» sind, «um Jesus Christus gehorsam zu sein». Ihnen, den Feiernden, und uns, den Mitfeiernden, gilt somit der Gruß, mit welchem der Verfasser des Ersten Petrusbriefes sein Schreiben an die Gemeinden im damaligen in Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien eröffnet: «Gnade euch und Friede in Fülle».

So interessant exakte Antworten auf einzelne Fragen zu diesem Text auch wären, ob denn tatsächlich der Apostel Petrus der Verfasser dieses Briefes war, und was ihn veranlasst haben möge, den Brief zu schreiben, sie sind für den lebendigen Glauben sekundär. Primär und von fundamentaler Bedeutung hingegen ist die Verkündigung: Gott hat uns nicht nur erschaffen, «er hat uns in seinem großen Erbamen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben». Dies, und nichts anderes ist der Kern der neutestamentlichen Botschaft.

Lebendiger Glaube und lebendige Hoffnung sind gefragt. Woran glauben und worauf hoffen? An das im Erlösungswerk Christi empfangene Heil glauben und auf das «unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe, das im Himmel» für uns «aufbewahrt ist», hoffen, lautet die Antwort, die heutzutage nicht mehr alle, die sich Christen nennen, hören, geschweige denn ernst nehmen wollen.

Heinrich Heine, ein Zeitgenosse des erwähnten Kierkegaard, spottete, «Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen», was viele, leider auch Christen, nachbeten. Nicht so Jesus: «Vater unser, der du bist im Himmel», lehrte und lehrt das Evangelium immer noch uns beten. Und zugleich belehrt der Gekreuzigte und Verherrlichte die Seinen, dass der ‹Himmel› als der Inbegriff des Heils nie und nimmer hier schon auf Erden zu haben ist. Das ‹Heil›, so der Vers 5 unserer Lesung, wird erst «am Ende der Zeit offenbart». Hier und jetzt dominiert im Verhältnis zur Ewigkeit ‹die kurze Zeit des Leidens und der Prüfungen›, wodurch sich der ‹Glaube›, der ‹wertvoller als im Feuer geprüftes Gold› ist, bewähren soll. «So wird unserem Glauben Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil bei der Offenbarung Jesu Christi».

Es bedeutet gewiss viel, Glauben und Liebe einer Person entgegenzubringen, die man nicht gesehen hat, heißt es im Text. Der hl. Augustinus würde im Anschluss an den Apostel Paulus sagen, die Gnade, ‹die durch den Hl. Geist in unsere Herzen eingegossene Liebe› (Röm 5,5) vermag dies zu bewirken. Solcher Glaube artikuliert sich dann nach unserem Text im Jubel, «in unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärten Freude».

Unsere Jubilarinnen wünschten sich als Evangelienperikope den «Gang Jesu auf dem Wasser». Diese Perikope ist eingebettet in den Bericht über das große Speisewunder im Kapitel 6 des Johannesevangeliums, an das sich die Brot- bzw. die Eucharistierede des Herrn zu Kafarnaum anschließt. «Jesus», so vermerkt der Evangelist nach dem Wunder der Brotvermehrung, «erkannte, dass ...(die Menge) kommen würde, um ... ihn zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein». Jesus wollte nicht König im politischen Sinn werden. Als Pilatus ihn im gleichen Johannesevangelium fragte, ob er ‹König der Juden› sei, verneinte er dies gleich zweimal, indem er sagte: «Meine Königsherrschaft ist nicht von dieser Welt» (18,36). Seine Herrschaft ist also eine umfassendere. Davon kündet der «Gang Jesu auf dem Wasser».

Der hl. Augustinus, der das ganze Johannesevangelium in 124 Traktaten oder Predigten auslegte, beantwortet die Frage, wie denn Jesus sich dem Boot der Jünger genähert habe: «Die Wogen niedertretend, alle Aufwallungen der Welt unter den Füßen habend, alles Hohe dieser Zeitlichkeit niederdrückend. Das geschieht, solange die Zeit zunimmt und das Alter der Welt voranschreitet. Es mehren sich in dieser Zeit die Drangsale, es mehren sich die Übel, es mehren sich die Heimsuchungen, es häuft sich dies alles; Jesus geht darüber hin, die Wogen tretend» (25,6).

«Und doch sind die Trübsale so groß», fährt Augustinus weiter, «dass auch jene, die an Jesus glauben und auszuharren suchen bis zum Ende, in Angst sind, sie möchten erliegen; obwohl Christus die Wogen tritt, die Eitelkeiten und das hochfahrende Wesen der Welt niederdrückt, ängstigt sich der Christ». Warum ängstigt er sich, fragt der predigende Bischof. Sieht er denn nicht, so antwortet er mit Maria im Magnificat, wie der Herr ‹die Mächtigen vom Thron stürzt und die Niedrigen erhöht›? (Lk 1,52). Daher der Imperativ als der eigentliche Höhepunkt der Perikope: «Ich bin es, fürchtet euch nicht!» Dieser Imperativ hat, wie dargelegt, einen performativen Sinn; er will und soll uns Christen die Furcht nehmen und uns daran erinnern, dass wir Bürger eines anderen Staates sind, den Augustinus in seiner epochalen Schrift die ‹Civitas dei›, den ‹Gottesstaat› nannte.

In seinem wohl persönlichsten Schreiben, dem Philipperbrief, unterstreicht auch der Apostel Paulus diese, alles Irdische hintansetzende Bürgerschaft. Er erwähnt dort «unter Tränen» die «Feinde des Kreuzes Christi» und rühmt zugleich die Bürgerschaft der an das Erlösungswerk Christi Glaubenden, denn, so schreibt er: «Unsere Heimat ... ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch den Retter, den Herrn Jesus Christus, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann» (3,20f.).

Der Kern der Kritik an den Christen war schon immer der Vorwurf, sie würden eben aufgrund ihres Glaubens an einen Himmel diese gegenwärtige Welt fliehen und sich an deren Aufgaben und Problemen nicht gebührend engagieren. Stimmt das? Schon die Apostelgeschichte und die Briefe des Apostels Paulus, die wiederholt auf das soziale Engagement der Christen zu sprechen kommen, belehren uns eines anderen: Die junge Kirche glänzte durch ihre Caritas, durch ihre karitativen Werke. Allem voran die Ordensleute – Männer wie Frauen, und ich glaube sagen zu dürfen, die Frauen eher als die Männer – prägten das Bild der karitativen Kirche. Gerade die sozialen Aktivitäten der noch verhältnismäßig jungen Kongregation der Ritaschwestern, zu denen unsere vier Jubilarinnen sicher nicht wenig beitrugen, bestätigen dies mit ihrem 60 jährigen Dienst in den verschiedensten Sparten ihrer Aufgabenbereiche aufs Glänzendste. Dafür sei ihnen auch an dieser Stelle ein herzliches Vergelt’s Gott gesagt.

Ich möchte zum Schluss nochmals auf den Lebensweg sowie auf die christliche Pilgerschaft und deren Ziel zurückkommen, von der zum Beginn unseres Gottesdienstes die Rede war. Im gerade erwähnten Philipperbrief kommt der Apostel Paulus darauf abermals zu sprechen. Sein Ziel – was anderes sollte dies sein? – ist «die Gemeinschaft mit Christus». Ausdrücklich und nachdrücklich verlangt er von seinen Lesern, ihn bei der Verfolgung dieses Zieles nachzuahmen. «Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre», schreibt der Apostel. «Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Schwestern und Brüder, ich rede mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt».

Dass Gott unseren Jubilarinnen nach Vollendung ihres Lebensweges den gleichen Siegespreis schenken möge, darum wollen wir den Herrn in dieser Eucharistiefeier bitten. Amen.

Fürbitten

Priester:

Jesus Christus hat uns in seinen Dienst gerufen. Voll Vertrauen beten wir zu ihm.

Vorbeterin:

Erfülle alle, die mit uns dieses Fest feiern, mit tiefer Freude und Dankbarkeit.

In den vielen Jahren unseres Dienstes hast du uns immer wieder Menschen zur Seite gestellt, die uns Mut und Kraft geschenkt haben.

Rufe wieder Frauen in unsere Gemeinschaft, die unsere Aufgabe fortsetzen, die du mit uns begonnen hast.

Schenke uns Kraft und Trost für unseren weiten Weg, damit wir voll Zuversicht dir entgegen gehen können.

Lehre uns begreifen, wie groß deine liebevolle Sorge ist, und lass uns erfahren, was deine Hilfe vermag.

Wir bitten dich für unsere verstorbenen Mitschwestern Felizitas, Philomena und Imelda, die mit uns unterwegs waren, und für die, die unsere Gemeinschaft wieder verlassen haben. Führe alle zusammen am Tisch in deinem Reich.

Lohne unseren verstorbenen Eltern und Angehörigen ihre Opfer und Mühen, mit denen sie unsere Entscheidung der Nachfolge begleiteten.

Priester:

Allmächtiger Gott, auf dich haben wir unser ganzes Vertrauen gesetzt. Wir bitten dich, höre auf unser Beten und komm allen zu Hilfe, die der Hilfe bedürfen. So beten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Gabenbereitung: Instrumental

Gabengebet:

Nimm diese Gaben entgegen, o Herr. Nimm die Selbsthingabe unserer Jubilarinnen, die sie heute vor dir erneuern, gnädig an und mache sie durch die Kraft des Heiligen Geistes immer mehr dem Bilde deines geliebten Sohnes gleich, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

Sanktus: GL 257,2

Agnus Dei: LQ 323

Dank: GL 266, 1.-3.

Schlussgebet:

Herr, wir haben den Leib und das Blut deines Sohnes empfangen, die Gaben, die du uns in dieser Jubelfeier gewährt hast.
Stärke durch Speise und Trank vom Himmel unsere Schwestern und uns alle, damit wir auf dem Weg, dessen Ziel du selber bist, glücklich voranschreiten. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Auszug: Instrumental Trompete und Orgel