Das ‹Zentrum für Augustinus-Forschung› veröffentlichte in diesem Jahr bereits den zweiten Augustinus-Studientagsband. Gewidmet und überreicht wurde das Sammelwerk über Augustinus als Pädagogen und Sprachtheoretiker Ehrensenator Prof. Salch, einem verdienten Mäzen der Würzburger Augustinus-Forschung, zu seinem 80. Geburtstag.

Ehrensenator Prof. Dr. Dieter SalchEhrensenator Prof. Dr. Dieter Salch mit dem anlässlich seines 80. Geburtstages ihm gewidmeten Augustinus-Band der Monographienreihe ‹Res et signa›. – Foto: ZAF.

Corona hat alles Griff? Nein, nur fast alles: Je weniger die Verantwortlichen des ‹Zentrums für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg› (ZAF) im Jahr 2020 an öffentlichkeitsintensiven Veranstaltungen anbieten und realisieren konnten, desto intensiver vermochten sie sich mit virenfreien PCs und mit wissenschaftlichen Schreibtischarbeiten zu beschäftigen. So erklärt es sich, dass das ZAF – die Not der Pandemie in die Tugend der Produktivität verwandelnd – dieser Tage bereits den zweiten Augustinus-Studientagsband des Jahres 2020 auf den Buchmarkt und in die Wissenschaftswelt lancieren konnte. Während die Publikation ‹Augustinus und Luther›, zurückgehend auf den Augustinus-Studientag 2017, im Januar ausgeliefert wurde, erschien die jüngste Veröffentlichung des erprobten ZAF-Herausgeberteams Christof Müller und Guntram Förster im Dezember, quasi pünktlich zum Weihnachtsfest.

Die Publikation wird unter der Reihennummer ‹Cassiciacum – Res et Signa 16› vom Echter Verlag Würzburg verlegt und trägt den programmatischen Titel: ‹Augustinus als Pädagoge und als Sprachtheoretiker›. Augustinus von Hippo hat bekanntlich in vielen Wirkungsbereichen Spuren hinterlassen und in zahlreichen Wissenschaftsgebieten Maßstäbe gesetzt. Der neue Sammelband wirft nunmehr Schlaglichter auf die beiden augustinischen Themengebiete ‹Pädagogik› und ‹Sprachtheorie›. Die Beiträge ausgewiesener Expertinnen und Experten gehen zurück auf die beiden von ZAF und Universität Würzburg veranstalteten Augustinus-Studientage der Jahre 2018 und 2019. Entsprechend steht der erste Hauptteil des Doppel-Tagungsbandes unter dem Thema ‹Lernen, Lehren, Leiten. Augustinische Wege in gesellschaftlichen und kirchlichen Bildungsräumen›, der zweite trägt die Überschrift ‹Wort – Wahrheit – Lüge. Augustinus und die Sprache›. Neben den Grundzügen der jeweiligen Theorien Augustins erhellen die Aufsätze auch einige Etappen von deren Rezeptionsgeschichte bis in die Gegenwart hinein und dürften daher neben fachwissenschaftlich Ausgewiesenen auch eine breitere Öffentlichkeit interessieren.

Dieses opulente Buch widmete das ZAF seinem langjährigen Berater und Förderer Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Salch, führendes Vorstandsmitglied der ‹Gesellschaft zur Förderung der Augustinus-Forschung›. Der solcherart geehrte Ehrensenator der Universität Würzburg durfte in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiern – und sei es unter dem Diktat der Corona-Pandemie auch mit bedauerlichen Einschränkungen. Statt im Rahmen eines glanzvollen Festaktes erfolgte die Überreichung des um wenige Monate ‹verspäteten› literarischen Geschenkes an den Geehrten und Gelehrten daher in kleinstem Kreis, freilich ‹vergoldet› durch einen gemeinsamen Schoppen eines guten, goldgelben Frankenweins – diese ‹Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit› soll ja angeblich sogar Viren abtöten ...

Augustinus als Pädagoge und als Sprachtheoretiker. Beiträge der Würzburger Augustinus-Studientage 16 (2018) und 17 (2019) (hrsg. von Christof Müller und G. Förster = Cassiciacum 39,16 = Res et Signa 16), Würzburg: Augustinus bei Echter, 2020. ISBN: 978-3-429-04254-7. EUR 34,00

Prof. Dr. Christof Müller