ZENTRUM FÜR AUGUSTINUS-FORSCHUNG

AN DER JULIUS-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT WÜRZBURG

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Fecisti nos ad te, domine, et inquietum est cor nostrum donec requiescat in te.

Confessiones 1,1

Geschaffen hast du uns auf dich hin, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.

Bekenntnisse 1,1

Lektüreseminar: «Gott und die Seele ... erkennen» (sol. 1,7)

Von 16.01.2016 09:30 bis 16.01.2016 17:30
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«Gott und die Seele ... erkennen» (sol. 1,7)

Augustinus, Soliloquia – Alleingespräche

Lektüre- und Diskussionsseminar für Hörer aller Fachbereiche

Samstag, 16.01.2015, 9.30-13.00 Uhr und 14.30-17.30 Uhr

Bibliothek für Fundamentaltheologie und Vergleichende Religionswissenschaft
Neue Universität (Sanderring 2) / Raum 129
97070 Würzburg

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«Gott und die Seele begehre ich zu erkennen. – Nichts weiter? – Überhaupt nichts!» Diese wenigen Sätze aus den Soliloquia – Alleingesprächen des Augustinus von Hippo (354-430) bringen nicht nur das Programm dieser im Winter 387/388 entstandenen Schrift auf den Begriff, sondern das existentielle und philosophische Interesse des jungen, gerade erst getauften Augustinus überhaupt. In den zwei ‹Bücher› umfassenden Soliloquien, die in weiten Teilen die Form eines ‹Dialogs› zwischen dem Verfasser und seiner ‹Vernunft› aufweisen, entfaltet Augustinus in der Sprache Ciceros seine von Neuplatonismus und Christentum angeregten Anschauungen über ‹deus› und ‹anima›, in deren Zuordnung auch die Fragen nach Wahrheit und Erkenntnis sowie nach Glück und Unsterblichkeit ihren Ort finden. Die Veranstalter des Seminars leiten zur Lektüre dieser augustinischen Frühschrift (in deutscher Übersetzung) an und laden zu Interpretation und Diskussion ein. Dabei fällt auch ein Seitenblick auf das Werk De immortalitate animae – Über die Unsterblichkeit der Seele, das Augustinus als Skizze zur Fortsetzung der unvollendet gebliebenen Soliloquia entworfen hat.

Lektüre- und Diskussionsgrundlage

AURELIUS AUGUSTINUS, Selbstgespräche. Lateinisch und deutsch. Gestaltung des lateinischen Textes von H. FUCHS. Einführung, Übertragung, Erläuterungen und Anmerkungen von H. MÜLLER, Düsseldorf/Zürich 32014, S. 6-153.

Das Buch ist in folgenden Ausgaben im Handel erhältlich:

Print-Version: ISBN 978-3-11-035960-2 EUR[D] 39,95
eBook-Version: ISBN 978-3-11-035973-2 EUR[D] 39,95
Kombi Print + eBook     ISBN 978-3-11-035974-9     EUR[D] 59,95

Verlagsseite mit Bestellmöglichkeit: www.degruyter.com

Einführende Literatur

  • S. FALLER, Die Soliloquia des Aurelius Augustinus – ein ‹innerer Dialog›?: ScriptOralia Romana. Die römische Literatur zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit (hrsg. von L. BENZ), Tübingen 2001, 269-304.
  • T. FUHRER, Frühschriften: Augustin Handbuch (hg. von V.H. DRECOLL), Tübingen 2007, 261-275.
  • L. KARFÍKOVA, Das Verhältnis von Seele und ratio in Augustins Abhandlung De immortalitate animae: Plato Revived. Essays on Ancient Platonism in Honour of D.J. O’Meara, Berlin/Boston, Mass. 2013, 117-137.
  • J. KREUZER, «Gott und die Seele zu erkennen begehre ich. – Nichts sonst? – Nichts sonst!» Eine Hinführung zu Augustinus: Augustinus. Ein leidenschaftlicher Gottsucher (hg. von B. KIRCHGESSNER), St. Ottilien 2013, 25-61.
  • B. STOCK, The Soliloquy. Transformations of an Ancient Philosophical Technique: Augustin philosophe et prédicateur. Hommage à G. Madec, Paris 2012, 315-347.
  • T. UHLE, Augustin und die Dialektik. Eine Untersuchung der Argumentationsstruktur in den Cassiciacum-Dialogen, Tübingen 2012.
  • Literaturdatenbank: www.augustinus.konkordanz.de

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