Tarsicius J. van Bavel, Die Sehnsucht betet immer. Augustins Lehre über das Gebet. Würzburg 2008, Augustinus bei Echter; ISBN 978-3-429-03007-0; 14,80 €
Wenn einer der großen Namen der Augustinus-Forschung und des Augustiner-Ordens eine Publikation über Augustins Spiritualität des Gebetes vorlegt und wenn ein verdientes Mitglied des Augustinus-Instituts der Deutschen Augustiner und Prior eines Augustinerkonventes dieses Werk sodann aus dem Niederländischen ins Deutsche überträgt und wenn schließlich der renommierte Echter Verlag sich der Edierung dieses Bandes annimmt – dann darf der geneigte Leser im besten Sinne des Wortes „Erbauliches“ erwarten. In dem hier kurz anzuzeigenden Buch von Pater Tarsicius J. van Bavel, übertragen von Pater Manfred Jasper, sieht sich diese Erwartung aufs Schönste erfüllt. Van Bavel kann aufgrund der Fülle der augustinischen Reflexionen über das Beten und aufgrund seiner exzellenten Kenntnis des Kirchenvaters, seiner Werke und seiner Frömmigkeit wahrhaftig „aus dem Vollen schöpfen“ – und er tut es! Seine mit zahlreichen augustinischen Textstellen und Verweisen aufwartende Betrachtung macht uns in behutsamer Systematisierung mit den entscheidenden Formen und Formulierungen der Gebetstheologie vertraut, die sich verstreut über das Gesamtwerk des Bischofs von Hippo aufspüren lassen. So finden wir Abschnitte über „das Wesen des Gebets“, „Beten als anwesend sein bei Gott“, „Beten als Sehnsucht“, „Herz und Wort“, das Lobgebet, „Danken und Bitten“, „Beten und menschliche Unvollkommenheit“, die Christologie und Pneumatologie des Betens und über „Gebetsmethoden bei Augustinus“.
Ein Nachruf auf den mittlerweile verstorbenen Verfasser sowie eine Liste der angeführten Werke Augustins runden das Büchlein inhaltlich und formal ab. Seine gefällige Aufmachung prädestiniert es zudem dafür, nicht nur als Lektüre im stillen Kämmerlein, sondern auch als Geschenkbändchen vielfache Verbreitung zu finden.
Christof Müller,
Zentrum für Augustinus-Forschung
Quelle: augustiner.de Nr. 25 / 2008, Seite 7
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