ZENTRUM FÜR AUGUSTINUS-FORSCHUNG

AN DER JULIUS-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT WÜRZBURG

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Fecisti nos ad te, domine, et inquietum est cor nostrum donec requiescat in te.

Confessiones 1,1

Geschaffen hast du uns auf dich hin, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.

Bekenntnisse 1,1

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  • Ugolino di Gisberto: Der hl. Augustinus vor der Madonna mit dem Jesuskind, daneben der sel. Angelo da Foligno (Ende 15. Jh.). Montefalco (Umbrien), Chiesa di Sant’ AgostinoUgolino di Gisberto: Der hl. Augustinus vor der Madonna mit dem Jesuskind, rechts daneben der sel. Angelo da Foligno (Ende 15. Jh.). Montefalco (Umbrien), Chiesa di Sant’ Agostino. – Bildquelle: wikimedia commons

Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage www.augustinus.de,
liebe Freundinnen und Freunde des Zentrums für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg,

Weihnachten und Silvester/Neujahr – gleich zwei wichtige Termine und Ereignisse sind es, die die meisten von uns in diesen Tagen beschäftigen, häufig auch auf Trab halten. Das alte Jahr 2016 verabschiedet sich mit diesen beiden Höhepunkten und macht Platz für das Jahr 2017 mit seinen neuen Erfahrungen – vermutlich guten wie schlechten, frohen wie traurigen.

Freuden und Leiden, Alt und Neu, Zeit und Ewigkeit – das sind auch Größen und Gegensätze, mit denen sich der Philosoph und Theologe Augustinus von Hippo im 4. und 5. Jahrhundert intensiv und existenziell beschäftigt hat. Insbesondere im Kerngeschehen des Weihnachtsfestes, in der Menschwerdung des Gottessohnes Jesus Christus, kommen der Deutung Augustins zufolge die genannten Gegensätze zur Begegnung und zur Vermittlung: Der Ewige, der vor aller Zeit die Welt erschaffen hat, inkarniert sich in die Zeit hinein, macht sie durch seine Liebe neu und verwandelt Trauer in Freude – und dies alles im Zeichen der ‹misericordia›, der ‹Barmherzigkeit› Gottes. Weihnachten ist mit seiner Botschaft demzufolge der ideale Abschluss des Jahres 2016, das Papst Franziskus ja just als ‹Jahr der Barmherzigkeit› deklariert und gestaltet hat.

Mit einigen Reflexionen aus Augustins Auslegung des Johannesevangeliums (Io. eu. tr. 31,5) zur Einheit von ‹Weihnachten› und ‹Barmherzigkeit› verabschiedet sich das Zentrum für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg für dieses Jahr von Ihnen, seinen Besuchern und Sympathisanten, und wünscht Ihnen und Ihren Familien frohmachende Feiertage und einen segensreichen Start in das neue Jahr.

ita nihil stat, nihil fixum manet in tempore. amare itaque debemus per quem facta sunt tempora, ut liberemur a tempore, et figamur in aeternitate, ubi iam nulla est mutabilitas temporum. magna igitur misericordia domini nostri Iesu Christi, factum esse eum propter nos in tempore, per quem facta sunt tempora; factum esse inter omnia, per quem facta sunt omnia.

In Iohannis euangelium tractatus 31,5

Es steht also nichts still, nichts bleibt in der Zeit fest. Daher sollen wir denjenigen lieben, durch den die Zeiten geschaffen wurden, damit wir von der Zeit befreit und in Ewigkeit gefestigt werden, wo es keinen Wandel der Zeiten mehr gibt. So geschah es aufgrund der großen Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus, dass derjenige um unseretwillen in der Zeit geschaffen wurde, durch den die Zeiten erschaffen worden waren, dass derjenige zu einem unter allen gemacht wurde, durch den alles gemacht worden war.