ZENTRUM FÜR AUGUSTINUS-FORSCHUNG

AN DER JULIUS-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT WÜRZBURG

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Fecisti nos ad te, domine, et inquietum est cor nostrum donec requiescat in te.

Confessiones 1,1

Geschaffen hast du uns auf dich hin, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.

Bekenntnisse 1,1

ABSCHIEDE UND AUFBRÜCHE

Weihnachten Lorenzo MonacoLorenzo Monaco (ca. 1370 – ca. 1425): Christi Geburt, ca. 1405-1410. Metropolitan Museum of Art, New York. – Bildquelle: wikimedia commons (gemeinfrei) 
Liebe Besucherinnen und Besucher der Homepage www.augustinus.de
des Zentrums für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg (ZAF),

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Instituts, das sich mit dem Philosophen, Theologen und Kirchenvater Augustinus von Hippo (354-430), seinen zahlreichen Schriften und seinem traditionsreichen Denken auseinandersetzt, freut sich über Ihr Interesse an uns und unserer Arbeit.

Das ZAF blickt gegen Ende des Jahres 2021 auf eine eigentümliche, oft dunkle Zeit zurück, die nicht nur von den Einengungen durch die Corona-Pandemie, sondern auch vom Leitmotiv «Abschied» geprägt war, geprägt ist. Vor allem mussten wir den Tod des ZAF-Begründers und langjährigen ZAF-Leiters Cornelius Mayer verarbeiten. Ausdruck unserer «Trauer- und Abschiedsarbeit» und unseres Gedenkens an ihn und sein Werk ist unter anderem die Gestaltung unserer Homepage, auf der Sie Informationen über und Erinnerungen an den Verstorbenen finden.

Abschiede gehören für Augustinus zu den unvermeidbaren Erfahrungen endlicher Existenz. In seinen Schriften vergleicht er das Leben von Mensch und Menschheit öfters mit einer Wanderung (siehe unten), die uns und unser «unruhiges Herz» (Bekenntnisse 1,1) zwar gelegentlich rasten und pausieren, aber zeitlebens nicht an ein endgültiges Ziel kommen lässt.

Wanderung bedeutet indes nicht nur Abschied, sondern auch Aufbruch zu und Anbruch von etwas Neuem – ein Motiv, das vortrefflich in die Zeit von Weihnachten und von Neujahr passt. Mit der Geburt Jesu vor gut 2000 Jahren ist unbestreitbar eine neue Realität in die Geschichte eingetreten, für Christinnen und Christen und für Augustinus sogar eine neue und endgültige Heils-Realität. Und welches Menschenherz sehnt sich in den zahlreichen dunklen Tälern der Welt nicht nach einem hoffnungsgebenden Lichtblick, nach Licht am Ende so manchen düsteren Tunnels?!

Abschied und Aufbruch stehen dem ZAF gegenwärtig auch in anderer Hinsicht vor Augen: Die ZAF-Leitung wechselt Anfang 2022 mit dem fast vollendeten Abschluss des Augustinus-Lexikons von Christof Müller zur interdisziplinär gelehrten «Dreieinigkeit» von Dominik Burkard, Carolin Oser-Grote und Christian Tornau, die unser Institut in den nächsten Jahren entlang an alten, aber auch auf zu neuen Ufern führen werden.

Die Verantwortlichen sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZAF wünschen Ihnen allen eine gute und hoffnungsvolle Weihnachts- und Neujahrszeit und würden sich freuen, Sie dann und wann an den alten und neuen Ufern des ZAF begrüßen zu dürfen.

«Dieses gesamte Leben und alles, was du dazu in Gebrauch nimmst, soll für dich nicht wie ein Haus für den Sesshaften, sondern wie eine Herberge für den Wanderer sein».

(Augustinus, Psalmenauslegung 34,1,6).

Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Augustinus-Homepage,
liebe Freundinnen und Freunde der Würzburger Augustinus-Forschung,

wir befinden uns wieder einmal im (heißen, womöglich zu heißen?) Spätsommer und damit in derjenigen ‹Jahres-Zeit›, in der in besonderer Weise an Augustinus von Hippo gedacht wird: den großen Philosophen, Theologen und Kirchenvater des 4. und 5. Jahrhunderts. Für den 28. August nämlich vermeldet der traditionelle Heiligenkalender weltweit den Feiertag von ‹Sanctus Augustinus›, der an diesem Tag des Jahres 430 verstarb und schon früh zur ‹Ehre der Altäre› erhoben wurde. Auch kirchlich nicht oder nicht mehr sozialisierte Zeitgenossen können diesen Gedenktag nutzen, um sich auf diese oder jene Weise – im digitalen Zeitalter nicht zuletzt via Homepage www.augustinus.de oder via Newsletter des Zentrums für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg (ZAF) – ein wenig intensiver mit dem spätantiken Nordafrikaner, seinem Leben, seinen Werken und seiner Wirkungsgeschichte zu beschäftigen. Denn nach wie vor gibt Augustinus im besten Sinne des Wortes ‹zu denken›, gibt sein Werk Impulse und Anknüpfungsmöglichkeiten für gegenwärtige ‹Lebens-Welten› und ‹Diskurs-Welten›.

Was hätte dieser Geistesriese wohl zur aktuellen Klima-Debatte beigetragen – ungeachtet der Tatsache, dass er, im heutigen Tunesien und Algerien beheimatet, mit unserer derzeitigen Hitze wohl recht gut zurechtgekommen wäre? Möglicherweise hätte er die Menschheitsfrage menschheitsbedingter Klima-Erwärmung in einer seiner zahlreichen Predigten aufgegriffen und von seinem christlichen Bild von Schöpfung her reflektiert. Vielleicht ist es hier speziell der ‹Anachronismus› dieser vor rund 1600 Jahren lebenden und lehrenden Gestalt, die heute in produktiver Weise nachdenklich stimmen kann. Dieser ‹Anachronismus› versteht die Weltwirklichkeit in letzter Hinsicht nicht als Material für den ‹Macher Mensch›, sondern als komplexes Gefüge, als umfassenden ‹ordo›, von dem die Menschen nur ein – wenn auch besonders herausgehobener – Teil sind. Die neuzeitliche Anthropozentrik mit ihrem emanzipatorischen ‹Segen›, aber auch ihrem unter anderem ökologischen ‹Fluch› erfährt im ‹ganzheitlichen› Denken und Glauben Augustins eine bedenkenswerte Korrektur. Wichtiger Tenor einer solchen augustinischen Einrede in die Gegenwart: Der Mensch ist bewundernswertes Abbild Gottes, aber weder in seinem Außenbezug noch auch in seiner Innenwelt Macher und Herr seiner selbst: Wir Menschen leben von seelischen, sozialen, aber auch ökologischen Voraussetzungen, die wir selbst nicht schaffen können, sondern – letztlich im eigenen Interesse – würdigen und wahren sollten.

GESCHENKE

Prof. Dr. Christof MüllerDie heiligen drei Könige – ‹beschenkte Schenkende›. Darstellung auf einem römischer Sarkophag, 4. Jh. n.Chr. Coemeterium von Sant'Agnese, Rom.  – Bildquelle: wikimedia commons

 
Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage,

da ist sie nun wieder gekommen: die Zeit des Schenkens und des Beschenktwerdens – Weihnachten!

Schenken und Beschenktwerden in der Weihnachtssaison 2019 spiegelt dabei den Geist der Zeit wider, gibt Auskunft über die wirtschaftliche und kulturelle Verfasstheit und Befindlichkeit unserer Zeitgenossen. Das heißt zum Beispiel auch: Beim weihnachtlichen Geben und Nehmen unter den Bedingungen einer forcierten Moderne klingeln nicht nur die güldenen Glocken, sondern vor allem die goldenen Kassen, glänzen nicht nur die Kugeln, sondern – zumindest häufiger als zu anderen Zeiten – ebenfalls die Bäuche.

Nicht wenige kritische Geister kratzen an dieser klingelnden und glänzenden Oberfläche der Weihnachtszeit und weisen – oft nicht zu Unrecht – auf so manche stumme und stumpfe Sinnleere hinter Konvention und Konsum hin. Auch Augustinus, der in weiten Teilen neuplatonisch fühlende und denkende Kirchenvater der Spätantike, hätte gewiss zu diesen kritischen Geistern gezählt: Oberflächliche, ‹vergängliche› Vergnügungen sind ihm ein Greuel, zumal wenn sie religiöse Wirklichkeiten besetzen und ‹ewige› Wahrheiten überwuchern. Eigentliches ‹Schenken› heißt für den biblisch geprägten Augustinus vielmehr: Gott legt Menschen seinen Geist der Liebe und damit sich selbst ins Herz. Eigentliches ‹Beschenktwerden› heißt für den ‹Lehrer der Gnade› entsprechend: Menschen erfahren sich ohne Vorleistung von Gottes Zuwendung in der Menschwerdung Jesu Christi beglückt.

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Liebe Besucherinnen und Besucher unseres Augustinus-Internetportals,

das Zentrum für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg (ZAF) freut sich über Ihren digitalen Besuch und wünscht Ihnen und den Ihren gesegnete Feiertage und ein frohes Osterfest!

Ostern, das Fest des Lebens, liegt in diesem Jahr recht früh. Und so macht trotz Frühlingsanfangs schon ein kurzer Blick in die Natur deutlich, dass Wachsen und Leben in unserer endlichen Welt sich stets vor dem Hintergrund von Kälte und Tod abspielen. Sicherlich machen Sie auch in Ihrer eigenen Existenz und in Ihrem sozialen Umfeld die Erfahrung, wie nahe beieinander oft Gesundheit und Krankheit, Geburt und Sterben liegen, wie eng Freude und Schmerz häufig ineinander verwoben sind – ganz zu schweigen von der Situation in unserer Welt, angesichts deren Schreckens uns Wohlstands- und Friedensbürgern bisweilen der Frohsinn im Herzen und im Halse steckenbleibt.

Augustinus hatte ein waches Sensorium für derlei Ambivalenzen unseres irdischen Daseins: Er spricht dialektisch von ‹uita mortalis – todesumfangenem Leben› und ‹mors uitalis – lebendigem Tod›. Lebenskunst besteht in seinen Augen darin, die Ambivalenzen unserer Existenz auszuhalten, ohne Freude, Mut und Hoffnung zu verlieren. Haben nicht auch Sie selbst bisweilen trotz aller Ängste und in allen Nöten das Urvertrauen, dass der Urgrund des Daseins gut ist und es gut mit Ihnen meint?

Für den Christen, Bischof und Seelsorger Augustinus ist das ‹Dennoch› eines solchen Urvertrauens ganz wesentlich in Jesus Christus verdichtet: Er hat in seiner Solidarität mit den Verzweifelten und in seiner Gottverlassenheit am Kreuz die tiefsten Tiefen des Lebens und des Todes erfahren und ist von seinem himmlischen Vater zugleich – womöglich eben deshalb – in die höchste Höhe des ewigen Lebens und der göttlichen Herrlichkeit erhoben worden. Wenn wir Menschen uns an unseren Bruder und Herrn Jesus Christus halten – so die Überzeugung Augustins –, vermögen wir trotz aller Ambivalenzen des Daseins zu leben, froh zu leben, letztlich vollendet zu leben.

In diesem augustinischen Sinne und mit einem (frei übersetzten) Zitat aus Augustins Psalmenauslegung (en. Ps. 101,1,2) wünscht das ZAF Ihnen erfahrungsintensive und segensreiche Kar- und Ostertage.

Solange wir auf unserem Lebensweg unterwegs sind, herrscht hier unser Elend, herrschen hier noch Mühsal und Stöhnen. Dank sei Christi Barmherzigkeit! ... Wenn er sich herbeigelassen hat, unseren Tod auf sich zu nehmen, wird er uns dann nicht auch Anteil an seinem Leben geben? Zu großer Hoffnung hat er aufgerichtet, in großer Hoffnung stöhnen wir. Unser Stöhnen trägt Trauer; aber es ist ein Stöhnen, das auch Freude in sich trägt.

donec occurramus, agitur hic paupertas nostra, agitur hic adhuc labor et gemitus. gratias misericordiae ipsius. ... si dignatus est habere mortem nostram, non nobis dabit uitam suam? in magnam spem erexit, cum magna spe gemimus. gemitus habet tristitiam; sed est gemitus qui habet et gaudium.

Ein herzliches Willkommen auf der Homepage des Zentrums für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg (ZAF)!

Schön und bewundernswert, dass Sie sich in den aufgaben- und termingespickten Tagen um Weihnachten und Neujahr Zeit für einen Besuch in unserem Internet-Portal genommen haben!

Vielleicht sind Sie per Zufall zu uns gelangt, vielleicht suchen Sie hier bestimmte Informationen zu Augustinus, seinem Leben und seiner Lehre. Eventuell aber haben Sie auch Interesse daran, was der Philosoph, Theologe und ‹Kirchenvater› Augustinus (354-430) zum Thema ‹Weihnachten› assoziiert, gelehrt und vor allem gepredigt hat. Eine kleine, aber repräsentative Sammlung einiger seiner Gedanken zu ‹Advent und Weihnachten› finden Sie auf unserer Homepage unter der Rubrik ‹Augustinus von Hippo› / ‹Ausgewählte Texte Augustins›.

Schon bei flüchtiger Lektüre werden Sie feststellen, wie häufig Augustinus Weihnachten – das Fest der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus – mit dem Gegensatzpaar ‹Zeit/Ewigkeit› beschreibt: Der ewige Gott, Schöpfer und Herr aller Zeiten, macht sich in einem Menschenkind zu einem Teil der Zeitlichkeit, und umgekehrt lässt der Mensch Jesus Christus gerade in seiner radikal gelebten ‹Menschlichkeit› inmitten der Nöte der Zeit einen Aufschein von ewigem Heil erfahren. Weiterlesen ...

Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage!

das Zentrum für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg heißt Sie in unserem Internet-Portal herzlich willkommen und wünscht Ihnen eine frohe weihnachtliche Zeit!
Schauen Sie sich in Ruhe bei unseren digitalen Angeboten und Informationen um; die Würzburger Augustinus-Forschung, mindestens aber Augustinus selbst hat in unseren Augen manch Interessantes zu bieten.

Unter anderem finden Sie auf unserer Homepage auch einen Vorblick auf einige Aktivitäten im neuen Jahr. Die beiden großen Veranstaltungen, die unser Zentrum in Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg anbieten wird – Augustinus-Lektüreseminar am 26. Januar und Augustinus-Studientag am 17. Mai 2019 – stehen gemeinsam im Zeichen des Themenfeldes ‹Wahrheit, Lüge, Sprache›: ein Themenfeld, das für Augustinisches Denken zentral war, aber auch für die folgende Geistesgeschichte bis in die Gegenwartsdiskussionen hinein Bedeutung hat – man denke nur an die aktuelle Debatte um ‹fake news›.

Vielleicht berührt Augustins Begeisterung für ‹Wahrheit› und ‹Wahrhaftigkeit› aber nicht nur unseren theologischen, philosophischen und politischen Sinn, sondern auch unsere religiösen und existenziellen Fragen. Für den Christen Augustinus ist mit Weihnachten die ‹Wahrheit Gottes›, sein ‹wahres Wort›, in Jesus Christus leibhaftig erfahrbar geworden; das kann Mut machen, auch unserer je eigenen ‹Wahrheit› – Lebenswahrheit – ins Auge zu sehen und dabei wahrhaftiger und ‹authentischer› zu werden, wie man modern formulieren könnte. Ob das nicht auch ein ‹guter Vorsatz› für das neue Jahr 2019 wäre?

Ob mit oder ohne ‹Vorsätze›: Ihnen und Ihren Familien wünscht das Zentrum für Augustinus-Forschung auf jeden Fall gute und gesegnete Feiertage – womöglich sehen wir uns im neuen Jahr bei einer der Veranstaltungen unseres Zentrums oder bei Ihrem Besuch in unserer Würzburger ‹Zentrale›: Wir würden uns freuen!

Liebe Freundinnen und Freunde des Zentrums für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg,
liebe Nutzerinnen und Nutzer unserer digitalen Angebote rund um Augustinus,

es ist unübersehbar Frühling geworden! Tiere kriechen aus den Tiefen ans Licht, Pflanzen strecken sich in Richtung Sonne und Wärme, die Natur wird aus winterlicher Starre zu neuem Leben erweckt. Auch wir Menschen empfinden zu dieser Jahreszeit die sprichwörtlichen ‹Frühlingsgefühle›: als ‹Natur›-Wesen, aber auch als ‹Kultur›-Wesen – man denke nur an die zahlreichen Oden an den Frühling im Laufe der Literaturgeschichte.

Nicht von ungefähr hat das Christentum von seinen Anfängen an das Osterfest mit der Frühlingszeit verbunden. Der mit dieser Jahreszeit einhergehende Anbruch neuen Lebens und der Aufbruch in neue Lebensmöglichkeiten bilden eine Erfahrungsdimension, innerhalb derer der Glaube an die Auferweckung/Auferstehung Jesu Christi einen existenziellen Resonanzboden findet. Auch hier vollzieht sich ein rational nicht voll zu erfassender Wandel von Tod zu Leben – Augustinus übersetzt das biblische Motiv des ‹Pascha›, neutestamentlich: des Leidens, Sterbens und Auferstehens Jesu Christi, daher bevorzugt mit dem lateinischen ‹transitus›: ‹Übergang›.

Der Glaube an den österlichen ‹Übergang› Jesu Christi vom Tod zum – letztlich göttlichen – Leben ist, umgekehrt, jedoch nur dann ganzheitlich erfasst, wenn er Lebensrelevanz freisetzt. Für die moderne Ideologiekritik, aber auch schon für Augustinus sind religiöse Aussagen allenfalls dann ‹glaub-würdig›, wenn sie sich im konkreten Leben als wirkungsvoll und tragfähig erweisen. Ostern vollzieht sich demnach im je Einzelnen und in der jeweiligen Gemeinschaft genau dort mit, wo Menschen mit dem Glauben an die Auferstehung Jesu Christi einen Aufbruch zu neuen Lebensmöglichkeiten verbinden.

Dieser Gedanke klingt sehr neuzeitlich, ist jedoch zugleich sehr alt: wir finden ihn bereits in der Bibel und in Schriften der Kirchenväter – natürlich auch bei Augustinus, z.B. in dessen Predigten 231,2 und 232,8:

resurrectio autem domini nostri Iesu Christi noua uita est credentium in Iesum – Die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus ist das neue Leben derjenigen, die an Jesus glauben.

... resurrectio est Christi in nobis, si bene uiuamus; si uita uetus nostra mala moriatur et cotidie noua proficiat – ... die Auferstehung Christi ist in uns, wenn wir gut leben; wenn unser altes, schlechtes Leben stirbt und das neue täglich mehr Raum gewinnt.

In diesem augustinischen – d.h. ganzheitlichen und erfahrbaren – Sinn wünscht das Zentrum für Augustinus-Forschung Ihnen und Ihren Lieben segensreiche Kar- und Ostertage!

Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Augustinus-Homepage,
liebe Freundinnen und Freunde der Würzburger Augustinus-Forschung,

dieser Tage – genauerhin am 28. August – erinnert uns der altehrwürdige Heiligenkalender in besonderer Weise an Augustinus von Hippo. Damit die Erinnerung an diesen epochalen Philosophen, Theologen und Kirchenmann nicht nur im Zeichen von Weihrauch oder Museumsstaub steht, stellt sich nicht nur am 28. August eines jeden Jahres die Frage, welche Gedanken der augustinischen Theorien, welche Impulse der augustinischen Spiritualität und welche Aspekte der augustinischen Biographie uns Zeitgenossen des 21. Jahrhunderts noch anzurühren vermögen. Das Zentrum für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg hat sich zum Programm gemacht, insbesondere die wissenschaftliche Relevanz dieses spätantiken Menschen auszuwerten und aufzuzeigen. Da Theorie und Praxis bei Augustinus aber eine ineinander verflochtene Einheit darstellen, fördert die Beschäftigung mit dem geistigen augustinischen Erbe auch so manchen existenziellen und religiösen ‹Kollateralnutzen› zutage.

Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage,

herzlich willkommen im Internetportal des Zentrums für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg!

Für die Spiritualität des Augustinus von Hippo spielte, wie auch schon für das Neue Testament, der Glaube an Tod und Auferstehung Jesu Christi die zentrale Rolle. Einiges der theologischen Reflexionen Augustins zum Geschehen um Ostern klingt in unseren Ohren vielleicht fremd, anderes hingegen vermag uns auch heute noch zu überzeugen, bisweilen sogar zu packen.

Ein Beispiel für solcherart packende Formulierungen finden wir in einer Predigt aus der Sammlung der „Sermones in bibliotheca Casinensi editi“, in der Bischof Augustinus das Ostergeschehen als Drama von „Tod“ und „Leben“ inszeniert – also in existenziellen Kategorien, die Menschen aller Jahrhunderte zu berühren und zu bewegen vermögen.

Das Zentrum für Augustinus-Forschung gibt Ihnen einen Ausschnitt aus dieser Predigt wieder und wünscht Ihnen und Ihren Lieben eine besinnliche Karwoche sowie eine frohe und segensreiche Osterzeit!

Das Leben hat den Tod besiegt

So aber hat Gott das Menschengeschlecht geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für das Leben der Welt gegeben hat. Wenn nämlich der Vater das Leben nicht hingegeben hätte, hätten wir nicht das Leben; und wenn nicht das Leben selbst gestorben wäre, wäre nicht der Tod getötet worden. Unser Herr Christus ist freilich selbst dieses Leben. ... Also ist das Leben einerseits gestorben, andererseits ist das Leben am Leben geblieben, und schließlich ist das Leben auferstanden, und es hat das Leben zu uns getragen, indem es durch seinen Tod den Tod getötet hat.

Augustinus, Sermo Casin. 2,76,4-5

sic autem deus dilexit humanum genus, ut filium suum unigenitum daret pro saeculi uita. nisi enim traderet pater uitam, nos non haberemus uitam; et nisi ipsa uita moreretur, mors non occideretur. ipse quippe dominus Christus est uita ... ergo et mortua est uita, et mansit uita, et resurrexit uita, et morte sua mortem interficiendo nobis contulit uitam.

Liebe Besucherinnen und Besucher der Domain www.augustinus.de,

das Zentrum für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg begrüßt Sie herzlich auf unserer Homepage, mit der wir Sie über uns und unsere Arbeit, vor allem aber über den Philosophen, Theologen und Kirchenvater Augustinus von Hippo informieren möchten.

Die Christen in aller Welt feiern derzeit Pfingsten, das Fest der Sendung des göttlichen Geistes. Für Augustinus stellt sich Pfingsten, «pentecoste», vor allem als Feier der geistgewirkten Einheit dar, speziell der Einheit der Christen über alle Grenzen von Sprache, Nationalität und Kultur hinweg.

In unseren gegenwärtigen Zeiten, die von tödlichen Konflikten zwischen Menschen mit unterschiedlichen Gruppenzugehörigkeiten geprägt sind, vermag die Pfingstbotschaft von der Einheit und Einswerdung der Menschheit auch über die Grenzen der Kirche hinaus Impulse zu geben. Für Augustinus ist die Grundlage einer solchen Einheit und Einswerdung der Geist Gottes, der Geist der Liebe: sicherlich ein Gedanke, der auch weniger christlich oder kirchlich geprägten Zeitgenossen Denk- und Handlungsanstöße zu geben vermag.

Mit einem Zitat aus einer Pfingstpredigt Augustins wünscht das Zentrum für Augustinus-Forschung Ihnen und Ihren Familien ein vom Geist der Liebe getragenes, frohes Pfingstfest!

sicut tunc indicabant adesse spiritum sanctum in uno homine linguae omnium gentium; sic eum nunc caritas indicat unitatis omnium gentium.

Augustinus, Sermo 269,2

So wie die Gegenwart des Heiligen Geistes seinerzeit darin zum Ausdruck kam, dass je einzelne Menschen in den Sprachen aller Völker redeten, so zeigt sie sich jetzt als die Liebe der Einheit aller Völker.

Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage www.augustinus.de,
liebe Freundinnen und Freunde des Zentrums für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg,

Weihnachten und Silvester/Neujahr – gleich zwei wichtige Termine und Ereignisse sind es, die die meisten von uns in diesen Tagen beschäftigen, häufig auch auf Trab halten. Das alte Jahr 2016 verabschiedet sich mit diesen beiden Höhepunkten und macht Platz für das Jahr 2017 mit seinen neuen Erfahrungen – vermutlich guten wie schlechten, frohen wie traurigen.

Freuden und Leiden, Alt und Neu, Zeit und Ewigkeit – das sind auch Größen und Gegensätze, mit denen sich der Philosoph und Theologe Augustinus von Hippo im 4. und 5. Jahrhundert intensiv und existenziell beschäftigt hat. Insbesondere im Kerngeschehen des Weihnachtsfestes, in der Menschwerdung des Gottessohnes Jesus Christus, kommen der Deutung Augustins zufolge die genannten Gegensätze zur Begegnung und zur Vermittlung: Der Ewige, der vor aller Zeit die Welt erschaffen hat, inkarniert sich in die Zeit hinein, macht sie durch seine Liebe neu und verwandelt Trauer in Freude – und dies alles im Zeichen der ‹misericordia›, der ‹Barmherzigkeit› Gottes. Weihnachten ist mit seiner Botschaft demzufolge der ideale Abschluss des Jahres 2016, das Papst Franziskus ja just als ‹Jahr der Barmherzigkeit› deklariert und gestaltet hat. Weiterlesen ...

Die Domain www.augustinus.de ist eine Plattform zu Leben, Denken und Werk des Theologen und Philosophen Augustinus von Hippo (354-430). Sie wird betrieben vom Zentrum für Augustinus-Forschung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (ZAF).

Das ZAF bietet mit seinen internationalen und interdisziplinären Forschungs- und Publikationsprojekten wissenschaftliche Dienstleistungen an, z.B. das Augustinus-Lexikon und das CAG-online als digitales Gesamtkorpus aller Werke Augustins, und engagiert sich in der universitären Lehre. Darüber hinaus möchte es über dieses Web-Portal eine virtuelle Begegnungsstätte für alle an Augustinus und augustinischen Themen Interessierte sein.

Das Zentrum für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg (ZAF) trauert um Pater Professor Dr. Dr. h.c. Cornelius Petrus Mayer OSA. Der Initiator des Augustinus-Lexikons und langjährige wissenschaftliche Leiter des ZAF verstarb am 8. März 2021, einen Tag vor seinem 92. Geburtstag, im Würzburger Augustinerkloster. Mit seinem Lebenswerk hat der weltweit renommierte Theologe die Augustinus-Forschung auf neue Grundlagen gestellt.